Stellungnahme zum Umgang mit Kritik an unserer Arbeit


(Kopie einer Veröffentlichung auf Facebook)


Vorabauszug:

Wir haben mit naturwissenschaftlich-mathematischen Mitteln empirisch demonstriert, dass die Mechanismen, Prozesse usw., die in Konstruktivismus und geisteswissenschaftlicher Systemtheorie von Humberto Maturana, Heinz von Foerster, Niklas Luhmann u. a. modelliert wurden, funktionieren und somit auch naturwissenschaftlich relevant sind.


Klar gesagt und mit aller Freundlichkeit:

Ich/wir befinde/n mich/uns häufiger in der Situation, dass ich/wir zu unserer Forschung auf eine Weise befragt werde/n oder mir/uns Diskussionen angeboten werden, in der die Fragenden und Diskutierenden das Thema besprechen möchten, ohne sich tiefer damit zu befassen und in die Materie einzusteigen.

Ralf hat uFORM iFORM aufgeschrieben, damit darin nachvollzogen werden kann, wie die FORMenlogik funktioniert, und ich habe "How does System function/operate" und einige andere Artikel als Blog-Entries formuliert, damit darin weitergearbeitet und die Experimente wiederholt, durchgeführt und nachvollzogen werden können. Bereits beantwortete Fragen beantworte ich deshalb mit Artikel- oder Buchverweisen, die Diskussion über Verortungen ohne Kenntnis nehme ich immer weniger an.

Man kann über die Kaffeeverpackung reden und spekulieren, wie gut der Kaffee denn sein mag und versuchen, mit dem Kaffeehersteller über die Verpackung über den Inhalt zu diskutieren, ohne ihn zu trinken, aber schlussendlich wird der Hersteller irgendwann sagen, dass das Ganze nur sinnvoll ist, wenn man sich auch mit dem Inhalt befasst.
Der Beweis des Puddings liegt im Essen.

Es ist nicht nur eine Frage der Energieeffizienz, es ist auch so, dass die Arbeit, die Fragen zu beantworten und die Diskussion auf ein höheres Level zu bringen, bereits mit Buch und Artikeln geleistet wurde. Man muss sie nur lesen. Wenig Sinn ergibt vor dem Hintergrund, immer wieder dieselben Vorbehalte, Mutmaßungen, Vor-Urteile, Verortungen etc. besprechen zu wollen, ohne die Arbeit zu leisten.

Wissenschaftliche Auseinandersetzung geht nur inhaltlich. Als Gödel seine Theoreme aufgeschrieben hat, haben sicherlich viele ebenfalls versucht, sie zu bewerten, ohne die Mathematik nachzuvollziehen, und es gibt noch heute eine Menge Menschen in der Wissenschaft, die über sie sprechen, und es ist klar erkennbar, dass sie gar nicht genau wissen, worum es dabei geht.

Aber das ist eben n i c h t wissenschaftliche Auseinandersetzung. Wenn eine wissenschaftliche Arbeit geliefert wurde, ist der Weg, wenn man wirklich damit was zu tun haben will (und nicht des Autoren Zeit verschwenden), sich hineinzuarbeiten und dann anschließend die kritische Diskussion anzubieten, offene Fragen zu besprechen und im Modell auf Probleme verweisen oder es glatt widerlegen.

Auch Geisteswissenschaft kann das. Logik und Mathematik sind auch geisteswissenschaftliche Disziplinen. Diese Unart, die Verortung im kulturellen oder akademischen Prozess zu versuchen, ohne das Kind wirklich zu kennen, nimmt zwar zu, aber sie ist nichtsdestotrotz eine Unart.

Wir haben mit naturwissenschaftlich-mathematischen Mitteln empirisch demonstriert, dass die Mechanismen, Prozesse usw., die in Konstruktivismus und geisteswissenschaftlicher Systemtheorie von Humberto Maturana, Heinz von Foerster, Niklas Luhmann u. a. modelliert wurden, funktionieren und somit auch naturwissenschaftlich relevant sind. Das ist in Anbetracht der Größe von Anwendungsraum und Diskussion keine Kleinigkeit. Betroffene Geisteswissenschaftler sollten eigentlich vor Freude hüpfen, und ihre Kritiker müssen sich natürlich die Frage danach stellen, wie ernst sie sich künftig nehmen wollen.

Ich/wir verweigere/verweigern jedenfalls ab einem bestimmten Punkt das Sich-Einlassen auf die immer gleichen gegenstandslosen Disputationsversuche - das nicht aus Unsympathie für die Gesprächspartner, sondern weil es keinen Sinn ergibt. uFORM iFORM zu lernen ist einfacher als Schach. Die Artikel zu lesen, kein unmöglicher Aufwand - erst recht nicht für Wissenschaftler. Allgemeine Vorbehalte zu diskutieren, die sich nach fünf Minuten Blick ins Buch erübrigen, halte ich für Zeitverschwendung und - mit allem Respekt - für respektlos.

Denjenigen, die mit mir über unsere Forschung diskutieren wollen und behaupten, sie hätten sich mit unserer Arbeit beschäftigt, es aber nicht getan haben, möchte ich folgendes sagen: Das merke ich, und mögen sie auch von innen denken, sie seien undurchschaubar, so sehen sie von außen betrachtet doch schlicht gläsern aus. Außerdem: Ralf liest ebenfalls manchmal mit...
Mein Verständnis für solches Benehmen hält sich in Grenzen.

Wenn so etwas um sich greift, kann man nicht nur, man muss Laien empfehlen, sich selbst einzuarbeiten und (selbsternannten?) Fachleuten nicht mehr zu trauen, egal, wie viele Titel davor stehen. Was unsere Arbeit angeht: Fragt uns, ob der Beurteiler beurteilen kann. Wir können das nämlich beurteilen.
Wir unterstützen jeden, der sich einarbeiten will.

Wer sich mit einfacher Logik schwer tut, für den mache ich die SystemTalks, in denen die Begriffe und FORMen, mit denen wir arbeiten, nach und nach eingeführt werden.

Für diejenigen, die kein Englisch beherrschen, gibt es Transskripts auf FORMWELT Media. Und Peter Hofmann hat mit dem FORMtricorder und 1CA4-Plotter die Onlinerechner zur Verfügung gestellt, FORMen abbilden und als SelFis laufen zu können. Videos stehen außerdem zur Verfügung.

Es ist also nicht so, dass wir nicht alles Mögliche tun, um den Einstieg leicht zu machen und das Material in wissenschaftlich allgemeinverständlicher Sprache zur Verfügung zu stellen.

Trink den Kaffee, dann können wir darüber reden.

Und wer erst eine Rezension des Kaffees von einem Fachmann lesen möchte, bevor er sich in die Arbeit begibt: Das Buch "Kommunikative Komplexitätsbewältigung" von Dr. Karim Fathi befasst sich intensiv auch mit unserer Forschung.

Für inhaltliche Fragen und ernstzunehmende Diskussion stehen Ralf und ich jederzeit zur Verfügung und nehmen auch gern Einladungen an, unsere Arbeit konkreter vorzustellen.